Im Dezember hatte ich das Vergnügen, in eine andere Kultur einzutauchen. Ich habe die Hochzeit von Senem und Cenk in München fotografiert. Die Wohnung der Braut war voll von Familie und Freunden. Alle bereiteten sich vor und in der Mitte der belebten Räume wurde die Braut geschminkt.
Draußen hörten wir Musik, welche die baldige Ankunft des Bräutigams ankündigte. Das war der Moment, als die Mutter der Braut mir sagte, ich sollte mit der Braut im Zimmer bleiben und auf den Bräutigam warten. Die Spannung im Raum steigte und selbst ich, als externer Beobachter, konnte die Aufregung in meinen ganzen Körper spüren.
Der Lärm wurde lauter und lauter, bis wir den Bräutigam mit dem jüngsten Bruder der Braut verhandeln hörten (Hintergrund: Normalerweise wird der Eingang, zum Zimmer der Braut, von einem Bruder oder nahen Verwandten überwacht, der über die Übergabe der Baut verhandelt.) Sobald der Bräutigam und das Familienmitglied sich auf einen Preis geeinigt haben, kann der Bräutigam das Zimmer betreten und darf mit der Braut das Elternhauses verlassen.
Vor verlassen des Hauses erhält die Braut noch ein rotes Band und einen roten Schleier. Dies ist als der „Jungfräulichkeitsgürtel“ bekannt, der dreimal um die Taille der Braut gewickelt und mit einem Knoten befestigt wird.
Danach ging die ganze Hochzeitsgesellschaft auf die Straße und tanzte zu freudiger Musik, um das Brautpaar zu feiern. Bevor das Brautpaar die Partylocation ansteuerte, fuhren sie durch das Herz Münchens, um an seinen schönsten Plätzen zu tanzen.
Das war meine erste türkische Hochzeit und ich hoffe es wird nicht die letzte sein.